Beispiel aus der Praxis einer Heilpraktikerin aus unserem BIO-LABOR Kundenkreis:
Patientin, 40 Jahre, massiver Gewichtsverlust seit sechs Wochen (keine Durchfälle, keine Veränderung der Ernährung), Patientin selbst hatte den Verdacht einer Borreliose, Untersuchungen beim Arzt oder bei der Heilpraktikerin hatte sie bis dahin abgelehnt.

Unsere Kundin bestand vor Aufnahme der Behandlung auf eine wissenschaftlich anerkannte Untersuchung.
Sie veranlasste darum die folgende Blutuntersuchung:  BIO-LABOR “Kleiner Immunstatus” plus Borrelien IgM- und IgG-AK.
(Im Folgenden beschränken wir uns der Übersichtlichkeit halber auf die für diesen Fall entscheidenden Laborparameter)

LaborparameterMesswertReferenzbereich
Leukozyten14000 /µl4000 – 9000 
Hämoglobin 10,4 g/dl13,0 – 18,0
Erythrozyten    4,01 Mill/µl 4,50 – 5,90  
Hämatokrit    32,3 Vol.%42,0 – 50,0
MCH  25,8 pg27 – 34 
Neutrophile  84,0 %50 – 72 
Lymphozyten   7,0 %25 – 40 
Kupfer   28,64 µmol/l 11,00 – 22,00 
Alkalische Phosphatase 105,9 U/l 32,0 – 91,0  
Gamma-GT   137,0 U/l < 55,0  
GLDH   12,12 U/l < 6,4 
GOT   66,8 U/l < 35,0  
LDH   1398,9 U/l < 248,0
Lipase    86,1 U/l < 51,0
CRP   335,2 mg/l < 7,5 
Cholesterin  2,27 mmol/l  < 5,20 
HDL-Cholesterin   0,84 mmol/l  > 1,67
LDL-Cholesterin     1,3 mmol/l  < 4,9
Borrelia burgdorferi IgG-AK0,8 Index< 1,0
Borrelia burgdorferi IgM-AK0,3 Index< 1,0

Bei diesem Laborbefund konnten wir wegen der Vielzahl bestimmter pathologischer Werte ein Krebsgeschehen nicht ausschließen, obwohl keine Tumormarker gemessen wurden. Auf den sonst üblichen adjuvanten Therapievorschlag des BIO-LABOR haben wir hier natürlich verzichtet und stattdessen im persönlichen Gespräch mit der Einsenderin versucht, die weitere diagnostische und therapeutische Vorgehensweise festzulegen.  

Auffällig sind die Leukozytose mit Linksverschiebung im Differenzialblutbild, das massiv erhöhte CRP, die massiv erhöhte LDH, die erhöhte Alkalische Phosphatase und das sehr niedrige Cholesterin. In den meisten Fällen ist eine Linksverschiebung im Differenzialblutbild die Folge einer akuten bakteriellen Infektion oder einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung.

Sollten diese Erkrankungen nicht vorliegen, ist daran zu denken, dass es auch bei Vergiftungen und Tumorerkrankungen zu Immunreaktionen mit einer gesteigerten Produktion weißer Blutzellen und einer Linksverschiebung kommen kann. Genauso verhält es sich mit dem erhöhten unspezifischen Entzündungsmarker CRP.

In der Regel ist die Ursache eine bakterielle Infektion oder eine rheumatische Erkrankung, selten ein Herzinfarkt oder eine Venenthrombose, in einigen Fällen aber Hinweis auf Gewebszerfall bei Tumorerkrankungen. Auch eine erhöhte Laktat-Dehydrogenase (LDH) kann Hinweis auf ein Krebsgeschehen sein. Die LDH mit ihren Unterfraktionen LDH-Isoenzyme 1 – 5 ist ein Stoffwechsel-Enzym (Biokatalysator), das in allen Zellen des Körpers vorkommt. Die höchsten LDH-Aktivitäten findet man in der Skelettmuskulatur (LDH 4, 5), Herzmuskulatur (LDH 1, 2, 3), Leber (LDH 4, 5), Niere (LDH 1, 2, 4), Milz (LDH 3), Lunge (LDH 3), Lymphsystem (LDH 2) sowie in den Erythrozyten (LDH 1, 2) und Thrombozyten (LDH 3). Die Interpretation erhöhter Werte ist nur im Zusammenhang mit anderen Transaminasen und hämatologischen Werten möglich. Bei Erkrankungen, bei denen eine größere Anzahl von Zellen geschädigt ist, finden sich deutlich erhöhte Werte.

Massiv erhöhte Werte – wie im vorliegenden Fall – sind immer Hinweis auf ein Krebsgeschehen. Die Alkalische Phosphatase ist hier zwar nur leicht erhöht, dennoch der Hinweis: Erhöhte AP-Werte deuten auf Belastungen im Skelettstoffwechsel (Osteoporose) oder Stauungen im Leber-Galle-Bereich, deutlich erhöhte Werte immer auf Knochentumoren und Metastasen. (Bitte beachten: bei Kindern und Jugendlichen in der akuten Wachstumsphase sind erhöhte Werte physiologisch.) Sehr niedrige Cholesterinwerte sind Ausdruck einer katabolen Stoffwechsellage (Tumorkachexie), weil tumoröse Zellen einen sehr viel höheren Energieverbrauch als gesunde Zellen haben. Die anschließend im Krankenhaus durchgeführten Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren zeigten bei dieser Patientin ein Pankreaskopf-CA. Die Patientin verstarb nach ungefähr sechs Wochen.

Fazit:

1. Lassen Sie sich nicht von den Eigendiagnosen der Patienten auf die falsche Fährte führen.

2. Bestimmte Laborparameter können – auch wenn sie nicht zur Gruppe der Tumormarker gehören – im Gesamtkontext hinweisgebend für ein Krebsgeschehen sein.

3. Bestehen Sie zu Ihrer persönlichen Absicherung auf aktuelle Laboruntersuchungen (eigenes oder Fremdlabor). Lassen Sie sich niemals mit der Aussage der Patienten abspeisen, der Arzt sagt, es sei alles in Ordnung.

4. Gerade an diesem Beispiel zeigt sich, dass ohne Einbeziehung der Anamnesedaten Laborwerte unter Umständen eine vollkommen falsche Aussage machen.

5. Ein guter Laborpartner, wie das BIO-LABOR Hemer – mit seinen über 40 Jahren Erfahrung – kann einen entscheidenden Beitrag leisten.